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hinter allen ecken lauern vermiedene vergangene verflossene in jedem laden an jeder ampel in jedem ubahnwaggon jedem taxi jedem straßenzug hocken diejenigen mit denen ich längst nichts mehr zu tun haben möchte mit denen ich gebrochen habe mit denen ich innerlich abgerechnet habe aus notwendigkeit die ich mit ihrem dasein in ruhe gelassen habe aus gründen mit denen ich nicht mehr sein wollte und konnte weil es eben nicht mehr ging nicht mehr möglich war nicht mehr zumutbar war jetzt sitzen sie auf parkbänken an bankschaltern in kneipen und straßencafés und warten nur auf meine vorübergehende anwesenheit um sie mir vorzuwerfen um das unabgeschlossene wieder sichtbar zu machen um mich die wunde unserer abgerissenen geschichten genüsslich spüren zu lassen um mich erneut anzufallen auszusagen liegenzulassen auszuliefern ich muss hier entlang auf dem weg nach – aber wohin denn