in langen jahrzehnten habe ich nun brand und rekonstruktion untersucht dokumentiert ausgewertet und beschrieben und komme wie im moment des unglücks als ich ein junger mann von gerade 12 jahren war den abend und die nacht vorm bildschirm verbrachte nicht fassen konnte was zu sehen war wochenlang die immer gleichen videos mein jungshirn dauerschleifend dauerfeilend dauerhobelnd sah obsessiv fasziniert und mich gruselnd komme ich also heute wie damals immer noch nur zum schluss dass es ein unfall war ein dummer einfacher leicht zu vermeidender aus unachtsamkeit schlampigkeit laisser-faire-igkeit resultierender katastrophaler unfall aus dem sich nichts absolut nichts erkennen und ableiten und lernen lässt außer das nächste mal besser aufzupassen feuer ist eben gefährlich es war kein angriff keine stunde null keine hexenverbrennung und keine demoralisierung daraus sich jeweils eine mythische kraft hätte gewinnen lassen das was da stundenlang und unerbittlich über den bildschirm ging war ein über das ereignis selbst nicht hinausragender bedeutungsleerer rauschmoment es brannte und es war ein unglück ein fürchterliches infernales herzzerreißend schmerzendes aber doch nur einfach unglück von dem nichts anderes bleibt als eben nur der anblick der leere selbst es lässt sich keine weitere erkenntnis daraus ziehen so sehr ich mich auch bemühte es gelingt mir bis heute nicht eine moral in der asche zu finden feuer ist immer nur unmoralisch und die morgige wiedereröffnung nach langen jahrzehnten ist eben die lang ersehnte wiedereröffnung des um eine allzu tiefe schicksalskerbe reicheren uralten hauses das ist insofern erschütternd als dass ich mir eine lehre gewünscht und erhofft hatte die sich finden und verbreiten ließe dramatisch darstellen ließe hymnisieren ließe letztlich verfilmen ließe aber die filme sind ja alle schon längst da und die lehre schon immer abwesend es ist aus heutiger sicht die größte niederlage dass der schock und das grauen und die trauer nichts als äußerst bedauerlich gewesen war bis heute es tut mir leid
in langen jahrzehnten habe ich nun brand und rekonstruktion untersucht dokumentiert ausgewertet und beschrieben und komme wie im moment des unglücks als ich ein junger mann von gerade 12 jahren war den abend und die nacht vorm bildschirm verbrachte nicht fassen konnte was zu sehen war wochenlang die immer gleichen videos mein jungshirn dauerschleifend dauerfeilend dauerhobelnd sah obsessiv fasziniert und mich gruselnd komme ich also heute wie damals immer noch nur zum schluss dass es ein unfall war ein dummer einfacher leicht zu vermeidender aus unachtsamkeit schlampigkeit laisser-faire-igkeit resultierender katastrophaler unfall aus dem sich nichts absolut nichts erkennen und ableiten und lernen lässt außer das nächste mal besser aufzupassen feuer ist eben gefährlich es war kein angriff keine stunde null keine hexenverbrennung und keine demoralisierung daraus sich jeweils eine mythische kraft hätte gewinnen lassen das was da stundenlang und unerbittlich über den bildschirm ging war ein über das ereignis selbst nicht hinausragender bedeutungsleerer rauschmoment es brannte und es war ein unglück ein fürchterliches infernales herzzerreißend schmerzendes aber doch nur einfach unglück von dem nichts anderes bleibt als eben nur der anblick der leere selbst es lässt sich keine weitere erkenntnis daraus ziehen so sehr ich mich auch bemühte es gelingt mir bis heute nicht eine moral in der asche zu finden feuer ist immer nur unmoralisch und die morgige wiedereröffnung nach langen jahrzehnten ist eben die lang ersehnte wiedereröffnung des um eine allzu tiefe schicksalskerbe reicheren uralten hauses das ist insofern erschütternd als dass ich mir eine lehre gewünscht und erhofft hatte die sich finden und verbreiten ließe dramatisch darstellen ließe hymnisieren ließe letztlich verfilmen ließe aber die filme sind ja alle schon längst da und die lehre schon immer abwesend es ist aus heutiger sicht die größte niederlage dass der schock und das grauen und die trauer nichts als äußerst bedauerlich gewesen war bis heute es tut mir leid
Teilen mit: